Liebe Gemeindemitglieder,

das Erlebnis, sich bei Anbruch der Dämmerung an einem lauen Frühlings- oder Sommerabend, im eigenen Garten, um ein Lagerfeuer zu versammeln, kennen die aller-meisten. Vorher wird schnell das Holz gesammelt, an einer feuer-sicheren Stelle aufgestapelt und sobald das Feuer entfacht ist, lassen sich alle bei ihm nieder.

 

Es ist als leuchte mit der ersten Flamme das Leben auf. Im Holzstoß funkt und knistert es, wir spüren die Gemütlichkeit in einer ruhigen Atmosphäre und sehen, wie der Lichtschein der Flammen die Gesichter derer erhellt, die nahe genug am Feuer sitzen.
Mir selbst sind solche Lagerfeuererlebnisse sehr vertraut, ob aus meiner eigenen Jugendzeit in der Gemeinde, bei Fahrten mit Freunden über die Pfingsttage oder auch bei den Religiösen Kinderwochen in den Sommerferien.
Am Lagerfeuer wird bei Gitarrenklängen so manch vertrautes Lied ausgelassen gesungen und es werden Geschichten erzählt. Spürbar ist nicht nur die Wärme, die uns äußerlich umgibt, sondern auch jene, die unser Herz erreicht und eine innere, zu Herzen gehende Freude und Stimmung hervorruft. Menschen rücken zusammen und spüren die Verbundenheit, die durch die Erlebnisse des gemeinsam verbrachten Tages gewachsen sind. Wo Menschen zusammensitzen, Nähe und Gemeinschaft suchen, wärmt einer den anderen.
Und selbst wenn ein Feuer zu schnell herunterzubrennen scheint und zu erlöschen droht, kann eine kleine Glut ein neues und großes Feuer entfachen, wenn es genug Brennstoff hat. Schon früher mussten die Menschen das ihnen lebenswichtige Feuer hüten.
Auf vielen Pfingstbildern glühen und leuchten über den Köpfen von Maria und den Aposteln Feuerzungen. Die Apostelgeschichte erzählt: „Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt.“ (Apg 2,3-4) Zuvor hatte Jesus seine Jünger gebeten: „Bleibt zusammen in Jerusalem!“ (Apg. 1,4) So saßen sie verängstigt in ihren Häusern, hinter verschlossenen Türen, aber in einer Gemeinschaft zusammen und verbunden im Gebet.
Doch an Pfingsten, da sprang der Funke über. Ihre Hoffnungs- und Lebensglut wurde neu entfacht. Sie waren ergriffen vom Geist Christi, waren „Feuer und Flamme“. Auf einmal wagten es die Freunde Jesu weiterzusagen, was sie mit Jesus erlebt hatten.
Uns allen wünsche ich, dass auch wir uns immer wieder neu im Herzen, vom Geist Christi und vom Feuer seiner Liebe berühren, „entzünden“ und begeistern lassen.
„Löscht den Geist nicht aus“, so sagt es der Apostel Paulus. Da, wo in uns noch diese innere Wärme und dieses Feuer „brennt“, da sind wir voller Freude, voller Tatendrang, voller Ideen, voller Enthusiasmus, voller Glaubensmut, um Dinge neu zu betrachten, neu anzupacken und sogar zu verändern. Da wird auch durch uns die Welt vom Licht erhellt.


Ihre Gemeindereferentin Karin Marcinkowski

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