Ein Weg zum neuen Leben

Gerade noch haben einige von uns ausgelassen Fasching gefeiert, Musik und Tanz genossen, Masken aufgesetzt, sich vielleicht auch verkleidet  oder einen der prächtigen Karnevalsumzüge über den Fernsehbildschirm mitverfolgt. Und nun?
In der 40-tägigen Fastenzeit, beginnend nach dem Karneval am Aschermittwoch, bereiten wir uns auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, vor. Die katholische Kirche ruft alle Gläubigen zu einer Zeit des Fastens auf, besonders an den gebotenen Feiertagen wie am Aschermittwoch und am Karfreitag. So hat diese Zeit einen herben und ernsten Klang. 

 

Die Formen des Verzichts sind dabei sehr vielfältig, so dass manche auf Genussmittel wie Schokolade oder Alkohol verzichten, andere auf Fleisch und wieder andere den Konsum von Fernseher und Internet einschränken. Egal, wofür wir uns entscheiden, es scheint ein mühsamer Weg zu werden. Die Frage, ob wir bis zum Schluss mit so manchen Vorsätzen des Verzichts durchhalten können, lässt sich nicht beantworten.

Haben auch Sie sich vorgenommen auf etwas zu verzichten? Die Fastenzeit, die wir auch Österliche Bußzeit nennen, ist aber nicht ein Fasten als „Selbstzweck“, sondern sie ruft uns auf zur Erneuerung. Insofern geht es auch darum, Dinge in den Blick zu nehmen, die unserem Denken,  unserer inneren Einstellung und unserem Verhalten eine neue Orientierung geben können?
Dann könnte diese Zeit bis hin zum Osterfest und hoffentlich auch darüber hinaus, für uns neu geprägt sein, so dass der Weg zu einem neuen und lebendigen Leben möglich ist. 

Entscheiden wir uns für das, was uns und unsere Mitmenschen neu und lebendig macht? Jesus Christus, der den Tod erlitten hat und auferstanden ist, Er, der lebendige Herr, schenkt uns seine Nähe und kann uns jeden Tag neu begegnen, wenn wir uns in Ruhe besinnen, um dann aufzubrechen in die Welt und zueinander. Begegnen wir unseren Mitmenschen bewusst, schenken ihnen in der  Familie, im Freundeskreis, an unserem Arbeitsplatz, in der Gemeinde unsere Aufmerksamkeit.

Lassen wir mit wachen Sinnen die wahren Begegnungen zu vom Ich zum Du, indem wir nicht nur auf etwas verzichten und „funktionieren“, sondern darauf achten, was uns guttut, um dann über uns hinauszugehen und anderen zu begegnen. 

Jesus ging heilend durch  das Land mit offenen Ohren und Augen, mit helfenden Händen und mit einem weiten Herzen für alle Menschen: „Ich bin gekommen, damit sie  das Leben haben und es in Fülle haben.“ (Joh 10,10)
Die österliche Bußzeit ruft uns auf, für das Leben wach zu werden, das uns durch Jesus Christus verheißen ist.

Karin Marcinkowski, Gemeindereferentin

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