Vier Kerzen sind uns vertraut im Advent, mal in Weiß, mal in Rot. Wenn die Kränze oder Gestecke nur zur Dekoration dienen, dann ist eigentlich alles erlaubt, was gefällt!
Aber wie kommt es in der Kirche zu drei violetten Kerzen und einer rosafarbenen?


Der Adventskranz ist für uns Christen Symbol und Zeichen: der Kranz, den man als Erdkreis sehen kann, wird vom zunehmenden Licht er-leuchtet, bis schließlich Jesus Christus als das Gotteslicht und Heils-bringer für uns und für die Welt geboren wird.
Der Advent ist die Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, nicht Plätzchenbacken und Geschenke kaufen, sondern vor allem mit Besin-nung, Umkehr und Buße im Vorfeld des Kommens Christi. Deshalb ist die liturgische Farbe der Adventszeit violett, sichtbar auch am Gewand des Priesters.

„Mit Ernst, o Menschenkinder, das Herz in euch bestellt! (GL 731)“
Mahnung, Erwartung, Sehnsucht nach Erlösung aus dem Dunkel.
Am dritten Adventssonntag, wenn die Hälfte des Advents durchschrit-ten ist, gibt es so etwas wie ein Bergfest: Wir ahnen am Horizont schon das liturgische Weiß des Weihnachtsfestes!
Das ernste Violett wird aufgehellt und wird zum Rosa: Diesen Sonntag heißt es Gaudete! (lateinisch) Freut euch! Die rosafarbene Kerze lässt uns mit Vertrauen und Vorfreude hoffen: „Bald wird kommen unser Gott (GL 221)!“.
Mit den Adventskranzkerzen lässt es sich gut veranschaulichen:
ernsthafte Vorbereitung (violett) auf Gottes Ankunft bei uns mit freudi-gem Luftholen bei der dritten Kerze (rosa)! Gaudete – Freut euch!
Vorgeschrieben ist diese Farbenwahl nicht. Wie gesagt, rot und weiß haben auch ihre Tradition. Doch zum Aufmerken ist es gut, wenn der Adventskranz mal etwas anders aussieht …!
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit.


Stefan Zeiler

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