Liebe Schwestern und Brüder,
es gibt einen Ausspruch, den ich des Öfteren lese oder auch höre. „Der Weg ist das Ziel.“ Unumwunden gebe ich zu, dass ich damit nicht viel anfangen kann. Denn, wenn der Weg schon das Ziel ist, wozu brauche ich dieses dann überhaupt noch, dann habe ich doch unterwegs schon erreicht, was ich wollte.

 

Zweifellos hat jeder Weg, den wir gehen einen Wert und ist wichtig für uns, weil er uns Erfahrungen schenkt, die wir sonst nicht machen würden. Aber er ist eben nicht das Ziel.
Zu diesen Gedanken regt mich die vor uns liegende Adventszeit an. In ihr können wir einen Weg sehen. Einen Weg, der uns zum Weihnachtsfest führt, der uns zur Krippe in Bethlehem führt. Und natürlich ist diese Zeit des Advents etwas ganz Kostbares. Verbinden wir mit ihr doch Rituale und liebgewordene Traditionen.
Dabei gilt es, uns nicht unter Druck zu bringen und möglichst viel zu unternehmen, damit wir auch wirklich gut vorbereitet am Ziel angelangen. Der Advent will ein besinnlicher Weg sein. Er will uns innerlich auf Weihnachten vorbereiten und unser Herz für dieses wunderbare Fest öffnen. Aber er will eben noch nicht das Ziel sein. Das feiern wir an Weihnachten in der Begegnung mit dem Kind, in dem Gott für uns Mensch wird. So lade ich Sie ein, den adventlichen Weg in dem Bewusstsein zu gehen, dass er uns zu einem großen Ziel führen will, welches die Feier der Menschwerdung Gottes ist. Eine Reihe von besonders geprägten Angeboten und Gottesdiensten in unserer Pfarrei will uns helfen, diesen Weg in guter Weise zu gehen.

Hoffen wir, dass die pandemische Lage dies zulässt und wir
gemeinsam unterwegs sein können. Gerade in der derzeitigen Situation
darf uns eine Bitte aus dem Tagesgebet des 2. Adventssonntags
begleiten: „Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns
hindern, deinem Sohn entgegenzugehen.“
Ihnen allen wünsche ich eine gesegnete Adventszeit
und grüße Sie als Ihr Pfarrer
Daniel Rudloff

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